Der Begriff kommt eigentlich aus der Medizin, doch auch Möbelrestauratoren verwenden ihn: Kompresse. Sie verstehen darunter in der Regel ein flach und dicht gefaltetes Stoffstück, das mit einem Lösungsmittel getränkt wird. Dieses kleine Stoffpäckchen wird dann für eine längere Zeit auf die Stelle des Werkstücks gelegt, an der etwas angelöst werden soll: Leim zum Beispiel oder Lack.
Die Stofflagen verhindern, dass flüchtige Lösemittel wie Ethanol (Alkohol) oder Aceton allzu schnell verfliegen.
Dieser Trick ist auch in der normalen Holzwerkstatt Gold wert. Statt ewig zu reiben und zu rubbeln, legen Sie eine mit Aceton getränkte Kompresse für 15 Minuten auf eine Stelle mit hartnäckigen Klebeetikett-Rückständen. (Aceton ist in ausreichender Konzentration in Nagellackentferner enthalten.) Danach lässt sich der lästige Kleber mit hoher Wahrscheinlichkeit leicht abschieben.
Auch Wasser ist ein Lösemittel, das mit einer Kompresse noch einmal ganz anders wirken kann als nur aufgestrichen oder -getupft. Die Kompresse gibt den Faktor Zeit hinzu. Mit warmem Wasser getränkt, kann sie Wunder wirken, um etwa Knochenleim anzulösen und Weißleim immerhin ein wenig zu lockern.
Foto: Andreas Duhme
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