Forstnerbohrer: Einst ein echter Hitzkopf

Ob zum Ausbohren von Astlöchern, zur Herstellung von Sacklöchern für den Einbau von Topfscharnieren oder einfach zum Bohren von Löchern mit großem Durchmesser: Der Forstnerbohrer hat eine Reihe von speziellen Anwendungen, die ihn für jede Holzwerkstatt interessant machen.

Wenn Sie zum ersten Mal ein solches Werkzeug in der Hand halten, sollten Sie zunächst einmal prüfen, ob wirklich alles dran ist, was zu einem guten Forstnerbohrer unbedingt gehört: eine Zentrierspitze, zwei spanabhebende Messer, die von der Zentrierspitze nach außen verlaufen, und eine Umfangschneide, welche letztlich den Bohrdurchmesser festlegt.
Der größte Feind des Forstnerbohrers ist die Hitze. Aufgrund der großen Schneideflächen und der für die Holzbearbeitung notwendigen hohen Drehzahlen ist bei diesem Werkzeug die Überhitzungsgefahr besonders groß. Deshalb sollten Sie ohne großes Nachdenken zu einer mit Hartmetall (HM) bestückten Variante greifen, auch wenn diese Bohrer in der Anschaffung deutlich teurer sind. HM-Werkzeuge haben auch bei hohen Temperaturen eine gute Standfestigkeit und bleiben daher länger scharf. Das ist extrem wichtig bei einem Werkzeug, dass sich aufgrund seiner komplizierten Geometrie praktisch nicht ohne Spezialmaschinen schleifen lässt.
Pfiffige Werkzeughersteller bei der Firma Famag versuchen neuerdings, dem Temperaturproblem des Forstnerbohrers mit einem Trick zu Leibe zu rücken. Sie haben neuartige Geometrien entwickelt, bei denen die Umfangschneide gezahnt oder wellenförmig ausgeformt ist. So wird die Kontaktfläche zwischen Holz und Werkzeug verringert, es entsteht weniger Reibung und somit auch weniger Wärme: Die Standzeiten der Bohrer verlängern sich deutlich und der Weg zum Schärfdienst wird seltener nötig.

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