Lesen Sie die Hobelspäne

Hobelspäne sind für manche eine furchtbar romantische Sache, direkt aus Meister Eders Werkstatt. Für die anderen sind sie schlicht Abfall. Seien Sie schlauer als diese beiden Gruppen und nutzen Sie die Informationen, die der Span mitbringt: Denn wie das hauchdünne Holz im Hobelmaul abfließt, verrät viel über das Holz, das Eisen und die Werkzeugführung. Also: Je feiner Sie arbeiten wollen, desto häufiger leeren Sie das Maul, um immer freien Blick auf die gerade neu entstehenden Späne zu haben.

Dies sind die häufigsten Probleme und die Abhilfen:

  • Der Hobel findet keinen Schnitt oder erzeugt nur feine Brösel: Das Eisen steht nicht weit genug heraus, das Hobelmaul ist zu klein eingestellt oder (wahrscheinlicher): Das Eisen ist stumpf.
  • Der Hobelspan ist sehr dick: Machen Sie sich die Arbeit leichter und stellen Sie das Eisen weniger tief. Dadurch wird übrigens auch die Qualität des Schnitts verbessert.
  • Der Hobelspan ist über seine Breite gesehen ungleich dick: Das Eisen sitzt schief im Hobelkörper und/oder die Sohle liegt beim Hobeln nicht richtig auf.
  • Der Span ist in sich rissig: Es kann sein, dass Sie gegen aufsteigende Fasern hobeln. Drehen Sie das Werkstück und versuchen Sie es erneut.
  • Der Span ist in seiner Längsrichtung geteilt: An dieser Stelle schneidet das Eisen nicht richtig, Nachschärfen ist angesagt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Hobelprobleme sehr oft mit einem frischen Schärfdurchgang behoben werden: Die Schneide ist wieder frisch, verklemmte Späne sind entfernt und die Einstellungen wie Spanabnahme und gegebenenfalls Hobelmaulgröße werden noch einmal neu vorgenommen.

Foto: Andreas Duhme

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