Wenn die Kurve beginnt, steigt der Verschnitt. Das lässt sich, ganz grundlegend gesagt, auch nicht ändern, will man Bogen- oder gar Kreisformen aus rechteckigen Bohlen und Brettern schneiden. Doch mit einigen cleveren Schnitten und vorbereitender Verleimung schlagen Sie dem Verschnitt ein Schnippchen. Denn so entstehen Bögen aus Brettern, die viel schmaler sind als das Ergebnis.
Der Trick liegt im Zuschnitt: Ein für den geplanten Bogen zu schmales, aber überlanges Brett wird an beiden Enden schräg angeschnitten. Die beiden Abschnitte werden nun seitlich so an das Mittelstück geleimt, dass mehr Platz für den Bogen entsteht.
Ein Beispiel: Ein Brett ist 1,40 Meter lang, aber nur 18 Zentimeter breit. Der geplante Kreisbogen mit einem halben Meter Außenradius kommt hier nicht weit herum (siehe oberer Teil der Illustration). Ganz anders sieht es aus, sobald die Enden im spitzen Winkel (hier sind es knapp 40°) abgetrennt sind. Werden sie an den richtigen Stellen angeleimt, verlängern sie den Platz für den Kreisbogen (unterer Teil der Illustration).
Handelt es sich beim Material um Massivholz, müssen Sie bedenken, dass es sich an der Leimstelle und bei den angestückelten Teilen im weiteren Verlauf des Bogens um immer kürzere Fasern handelt. Soll es ein echter Kreis oder auch nur ein Halbkreis werden, der noch dazu belastet wird, sollten Sie statt der hier gezeigten Breitenverleimung eine Gehrungsverbindung wählen.
Anstatt die Stücke parallel zu verleimen, werden die kurzen Stücke entsprechend der geplanten Schnittlinie mit einem Gehrungsschnitt verleimt, so daß diese weitgehend entlang der Maserung des Holzes verlaufen kann. Ein toller Tip, den ich bisher noch nirgendwo gesehen habe. Herzliche Grüße von den Men in Sheds aus England. :)
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Wie soll ich das verstehen? Anstatt Breitenverleimung eine Gehrungsverbindung!!!