Ist ein Fräser schartig oder durchweg stumpf, ist er nicht mehr zu gebrauchen. Schärfdienst oder Mülleimer sind sein Schicksal. Bevor es soweit ist, lohnt es sich jedoch, seinen Fräsern ab und an einige Minuten zu schenken. Denn mit einfachen Hilfsmitteln können Sie leicht heruntergekommenen Fräser wieder zu neuer Blüte verhelfen.
Der erste Schritt ist die Reinigung: Harz, Späne und Staub bilden mit der Zeit Beläge und Verkrustungen, die das Fräsergebnis vermiesen können. Ein Bad aus Petroleum oder eine Dusche mit Backofenspray aus der Küche wirken Wunder. Etwas warten und danach mit einem harten Pinsel und einem Lappen reinigen. HolzWerken-Autor Guido Henn empfiehlt in seinem "Handbuch Oberfräse", auf jeden Fall vor jedem Reinigungsbad das Anlauf-Kugellager zu entfernen. Jeder Reiniger kann das Lagerfett im Inneren angreifen oder herausspülen – ein trocken laufendes Kugellager ist schnell heiß und nicht mehr zu gebrauchen.
Sobald der Fräser sauber ist, beurteilen Sie seine Schärfe. Ist sie generell noch akzeptabel, kann sie mit bei Hartmetall- oder HSS-Fräsern gut mit einer Diamantfeile aufgepeppt werden. Kleine Klappschärfer für die Hemdtasche gibt es im Handel für einige Euro. Mit einigen Tropfen Wasser versehen, streichen Sie mit jeder Schneidenbrust mehrmals über die Fläche des Schärfers. Dadurch wird diese Seite der Schneide um einige Mikrometer zurückgeschliffen, und eine neue, frische Schneidkante entsteht. Das ist viel einfacher und auch sicherer, als die Fräserfasen zu schleifen. Dabei entstehen sehr schnell ungleiche Geometrien an den beiden Schneiden, die den Fräser für immer verderben können.
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